- Artikel-Nr.: 116010
Das Modell „skinmaster“ ist ein massives Integralmesser, aus einem Stück Stahl im Gesenk geschmiedet – von PUMA Solingen.
„Aus der Decke schlagen“, Abschwarten“ und „Abbalgen“ sind die Fachbegriffe in der Jägersprache für die Tätigkeit des Abhäutens. Um fachgerecht und effektiv arbeiten zu können, wird dazu ein speziell gestaltetes Häutemesser empfohlen. Unser praxisorientiert konzipiertes Modell „skinmaster“ wird aus einem Stück Stahl nach DIN WN 1.4116 im Gesenk geschmiedet und ist dadurch äusserst stabil. Die Griffschalen sind mit dem Flacherl vernietet und bestehen aus ausgesuchtem Hirschhorn.
- Klingenlänge: 93 mm
- Klingenstärke: 5 mm
- Gesamtlänge: 205 mm
- Messergewicht: 240 g
- Beschalung: Hirschhorn
- Stahl / Härte: 1.4116 / 55-57 HRC
- Scheide: Sattelleder
- Design: F. Plöger
- Made in Germany
Da wir Naturprodukte verarbeiten, sind optische Abweichungen zwischen Messerabbildung und den Originalen möglich.
Marke: | PUMA |
Klingenmaterial: | 1.4116 |
Klingenlänge: | bis 100 mm |
Griffschale: | Hirschhorn |
§ 42a konform: | Ja |
Anwendungsbereich: | Brotzeit, Aufbrechen kleines Wild, Aufbrechen mittleres Wild, Aufbrechen starkes Wild, Häuten/Skinnen |
Ausgezeichnet
Erfahrungswerte sind zum Puma Skinmaster eher selten zu finden weshalb ich hier meine Eindrücke zu diesem Messer einmal ausführlicher zusammen fassen möchte. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen Interessierten ja. Mein Skinmaster habe ich vor einigen Wochen bei Puma in Solingen gekauft und bin mit dem Messer bisher sehr zufrieden. Out of the Box definitiv rasiermesserscharf was heutzutage ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Entgegen der namensgebenden Verwendung nutze ich das Skinmaster hauptsächlich auf Wanderungen, Trekking Touren sowie für Outdoor und Bushcraft Aufgaben. Jäger bin ich nicht. Messer besitze ich verschiedene, überwiegend einschlägig bekannte Kandidaten aus den Bereichen Jagt, Bushcraft, Outdoor und Survival. Von Puma weiterhin auch ein Waidblatt von vor 1964 sowie ein White Hunter jüngerer Vergangenheit. Ab und an liest oder hört man die Aussage: Das beste Messer ist das, was man gerade dabei hat und das Skinmaster eignet sich aufgrund seiner kompakten Abmessungen dazu sehr gut. So trägt sich das Skinmaster trotz der sehr stabilen, integralen Konstruktion auch bei längeren Touren angenehm am Gürtel, bleibt unter 12 cm Klingenlänge und genießt vor allem das Wohlwollen anderer, naturbegeisterter Zeitgenossen denen man so über den Weg läuft. Ein Kriterium welches aus meiner Sicht nicht ganz unerheblich ist, wenn man durch deutsche Wälder wandert. Der verwendete Stahl überzeugt mich in der Praxis einfach immer wieder. Der Stahl lässt sich gut selbst schärfen und nimmt eine exzellente Schärfe an. Er ist schnitthaltig, relativ resistent gegen Kratzer, sehr rostträge und pflegeleicht. Im allgemeinen scheinen die beiden letztgenannten Punkte in Sachen Stahl zunehmend weniger favorisierte Eigenschaften, aufgrund vermeintlicher, anderer Prioritäten bei Outdoor Messern zu sein, bzw. scheinen oftmals rein suggestive Anforderungen Einfluss auf den Stahl zu haben, die bei der tatsächlichen Verwendung jedoch keinen ersichtlichen Vorteil erzielen (persönliche Vorlieben mal ausgeschlossen). Umso erfreulicher, dass der für das Skinmaster verwendete Stahl der Tradition treu bleibt und gerade hier keine Flanke offen lässt. Einfach verwenden und je nach Bedarf abwaschen, abtrocknen, abziehen, fertig. Und selbst wenn das mal nicht sofort geht, gibt es später keine unangenehmen Überraschungen. Sicherlich Geschmacksache aber besonders gut gefallen mir persönlich auch die Fingermulde unmittelbar vor der Schneide als auch die seitlichen Flächen im Bereich des integralen Parierelements. Dadurch kann man das Messer ganz kurz oder auch seitlich perfekt halten und mit der Klinge präzise Arbeiten ausführen. Die Kanten am Klingenrücken sind leicht abgerundet, sprich „daumenfreundlich“ und ein wahrer Segen. Die Beschalung aus Hirschhorn ist schlichtweg hervorragend. Ein natürliches, widerstandsfähiges Material das sehr schön aussieht und jedem Skinmaster seinen individuellen, Charakter verleiht. Durch die natürliche Struktur ist der Griff rutschfest und sicher, auch mit nassen Händen, aber nicht zu aggressiv, sodass auch andauernde Arbeiten keine unerwünschten Nebenwirkungen an der Hand hinterlassen. Insgesamt ist der Griff in Relation zur Gesamtgröße recht bullig und füllt die Hand sehr gut aus. Die Grifflänge, ausgehend von einer durchschnittlichen Männerhand, ist ebenfalls gut dimensioniert. Die Lage der Klinge im zu schneidenden Material sowie die dafür einzusetzende Kraft können während eines Schnitts gut kontrolliert und dosiert werden. Durch die eher breite Unter und Oberseite des Griffs wird der Druck auf die Druckpunkte in der Hand auch bei kraftvollen Schnitten gut verteilt, sodass keine Hotspots entstehen. Die klassische, Puma typische Vernietung der Griffschalen rundet, zusammen mit der Bohrung für zum Beispiel eine Fangschnur, den Griff perfekt ab. Erfreulicherweise befindet sich Letztere am oberen, hinteren Ende des Griffs, sodass diese nicht in der Hand stört. Die Klinge hat eine stabile Drop Point Spitze die sich aus dem leichten Schwung des Klingenrückens, dem etwas über der Klingenhälfte angesetzten Säbelschliff und der ausgeprägten, bauchigen Schneidkante ergibt. Der Schliff selbst ist wohl am ehesten mit einem beidseitigen, hohen Flachschliff mit Sekundärfase vergleichbar, der allerdings einen leichten Hohlschliff, welcher sich an der Spitze wieder verliert, erkennen lässt. Die Stärke der Sekundärfase mag bei ca. 0,4 - 0,5mm liegen, also im Rahmen einer durchaus üblichen Stärke, bei der die Schneidkante möglichst stabil ist aber dennoch gut in das zu bearbeitetende Material schneiden kann. An dieser Stelle sei vielleicht noch erwähnt, dass, obgleich ich das Messer für so ziemlich alles verwende was auf Touren so anfällt, ich das Abhacken großer Ästen oder das Spalten von Holzklötzen usw., damit bisher nicht praktiziert habe. Derartige Disziplinen habe ich unterwegs offen gestanden noch nie wirklich verwenden müssen. Sollte dies, aus welchen Gründen auch immer, doch mal notwendig werden, bin ich überzeugt, dass das Messer dies aufgrund seiner integralen Bauweise und Rückenstärke grundsätzlich auch meistern wird - in Relation zur Klingenlänge versteht sich. Die Kernkompetenz, wie sollte es bei einem Messer zum Häuten auch anders sein, bleibt aber präzises Schneiden und das macht das Skinmaster Dank des Schliffs ganz hervorragend. Gängige Arbeiten wie die Bearbeitung von frischem oder getrocknetem Holz, Schnitzen, Entrinden, Ablängen, Anspitzen, Haken oder Kerben anfertigen, herstellen von Zunder oder Feuerholz (Martinsfeuer mal ausgenommen) etc. sind erwartungsgemäß keine großen Herausforderung für das Skinmaster und gehen zügig von der Hand. Die Zubereitung von Essen jedweder Art ist ebenfalls kein Problem, genauer gesagt ist es sogar eine Freude, da die Klinge nicht anläuft und aufgrund der leicht zu reinigenden Oberfläche alles hygienisch und sauber erledigt werden kann. Die handwerkliche Verarbeitung ist sehr gut und erlaubt es dem Messer, sich von einer maschinell hergestellte Serie, bei der ein Messer im Detail genau so aussieht wie das andere, gekonnt abzuheben. Die geschwungene, ununterbrochene Oberlinie, von der Spitze bis zum Griffende, verleiht dem Messer im Zusammespiel mit den Elementen der Integralbauweise und dem klassischen Schliff ein sehr kraftvolles und dynamisches Aussehen. Eine Schleifkerbe gibt es typischerweise beim Skinmaster nicht. Die zugehörige, braune Lederscheide ist erfreulich einfach und zeigt, abgesehen vom Markenlogo, keine verspielten Beigaben. Klassisch und funktional gehalten wiegt sie nicht mehr als notwendig und passt gut zum Gesamtkonzept. Bis sich das Leder etwas an das Messer angepasst hat dauert es eine Weile und man muss zu Beginn etwas mehr Kraft zum Einstecken und Ziehen des Messers aufwenden. Generell sitzt das Messer eher stramm, wird so aber auch gut gehalten und fällt, zumindest bisher, auch ohne zusätzliche Sicherung dennoch nicht so leicht heraus. Am oberen, beziehungsweise unteren Ende der einwandfrei ausgeführten Naht wurde abschließend jeweils noch eine Niete angebracht. Am Ende der Lederscheide befinden sich eine kleine Öffnung zwecks Luftzirkulation. Das Leder selbst wurde so behandelt das für die weitere Pflege und Imprägnierung einfache Pflegeprodukte verwendet werden können. Abschließend, auch wenn ich mich damit sicher wiederhole, bin ich sehr zufrieden und würde das Messer jederzeit einem Freund weiter empfehlen. Vielen Dank an Puma Solingen für dieses wirklich schöne und vor allem vielseitige Messer. Es wird sicher nicht das Letzte gewesen sein!